Städte so vielfältig wie das Land. Sie charakterisieren die Lebensweise und auch den Ursprung der Bewohner. Die drei bekanntesten Brasilianischen Stadte unterscheiden sich in vielem und sind deshalb alle auch einen Besuch wert. Doch das vereinende aller Brasilianer ist der Strand, jeder liebt ihn. 


Die Brasilianer sprechen von Brasilien als eine Welt für sich. Nun mit einer Grösse von nahezu West-Europas ist dies nicht allzu überheblich. Aber ganz klar wird die Bedeutung des Unterschiedes in dieser einen brasilianischen Welt wenn man die bekanntesten Städte Brasiliens besucht. Das religiöse Salvador in mitten von Kolonialbauten, Rio de Janeiro mit berühmtem Strand und Hut sowie  Sao Paulo der lebhafte und betriebsame Wirtschaftsmotor.

Salvador das Bahia

Salvador war lange Jahre Hauptstadt des alten Brasiliens und da viele der frühen Plantagen der Portugiesen hier gegründet wurden verwundert es auch nicht, dass in diesem Teil Brasiliens die meisten Schwarzen leben. Hier nicht nur leben sondern auch ihre mitgebrachte West-Afrikanische Kultur aktiv weiter pflegen. Natürlich hat sich die afrikanische Kultur mit denen der Indios und dem aufgezwungenen Christentum vermischt aber noch immer ist sie der wesentliche Teil hier. Die Altstadt selbst hinterlässt einen bleibenden Eindruck, es ist wie ein Eintauchen ins 18.te Jahrhundert. Eine Kirche prächtiger als die Andere. Vieles strotzt nur so von Blattgold und kostbaren Materialien. So tauche ich völlig in dieser Welt von alten Gebäuden und Gotteshäuser unter und lasse meine Phantasie ins 18. Jarhundert zurück wandern.
Doch die Religösität ist nach wie vor lebendig. Am 2. Dezember wird auf dem Pelhorino ( einem der zentralen Plätze ) die heilligen Barbara mit einer Prozession gefeiert. Alle Festteilnehmer sind rot oder weiss gekleidet, was zur schwarzen Hautfarbe einen wunderbaren Kontrast ergibt. Noch bis tief in die Nacht dauert das Fest mit Musik und vielen bunten Verpflegungsständen in der Altstadt. Etwas beiseite von den Hauptanlässen finde ich für 1 Real ( 60 Rappen ) Einlasss in ein dachloses Haus voller Festteilnehmer. Ich bin der einzige Fremde dort und fühle mich augenblicklich zurück nach Afrika versetzt in mitten all dieser Schwarzen welche ohne Unterbruch zu den Ryhtmen von 3 Bongos und 3 Sängern tanzen. Manchmal bildet sich ein Kreis und jemand führt in dessen Mitte so etwas wie einen "Ententanz" aber in Trance auf. Einen Tag später lerne ich die Bedeutung dessen kennen. Ich bin wie verzaubert von der Stimmung im Raum.
Wie erwähnt lebt hier der der West-Afrikanische Ahnenkult weiter. So besuche ich eine Condomblé, einen der Kultdienste. Am Abend holt mich der Guide mit einem Taxi ab und wir fahren in irgend einen Vorort, welchen wir wohl als Favela bezeichen würden. Dort werde ich in einen grün getünchten Raum gebracht. Am Boden liegen noch frische Blätter in einem Ecken giebt es eine Art Altar und ein Huhn gackert umher auf der Suche nach essbaren. Bald beginnen die 3 Bongos zu spielen und mit Hilfe des Zeremonienmeisters lassen sich einzelne Teilnehmer in Trance fallen und ihr Körper wird in Besitz von einem der Ahnen genommen. Dabei wird so getanzt, das getrunken und sich so umgekleidet wie es dem Ahnen gefällt. Mit etwas Abstand betrachtet ist das Ganze eigentlich unspektakulär zum Zusehen, aber mich packt die Stimmung und ich bleibe fast 3 Stunden, bis mich der Guide zur Abfahrt mahnt.

Rio de Janeiro

Auch Rio war die letzte Hauptstadt und an vielen Orten erinnern prächtige Räpresentaionsbauten an diese Zeit. Aber vorallem ist Rio die Hauptstädt des Party und Nachtlebens. Die Bewohner sind stolz auf ihren berühmeten Carneval, die Stadt mit ihrer attraktiven Anlage in mitten von Hügeln und natürlich auf die schönsten Frauen von Brasilien. So ist Rio ist eine fröhliche und lebensfrohe Stadt, die aufgrund der vielen Hügeln troz ihrer Grösse nicht als Moloch wirkt. Und dann die Copacabana. Dazu  ein Zitat aus einem deutschen Reiseführer: Sie werden von der Copacabana enttäuscht sein, an diesem Strand gibt es nur wenige Palmen. Jawohl ich war desswegen extrem enttäuscht und habe meinen riesen Frust mit betrachten der berühmten Badenixen erfolgreich abgebaut. Was mir mir nebst den verführerisch schönen und perfekt gebräunten Körpern auch gefallen hat, ist dass auch die älteren Semester mit einigen Kilos zuviel dieses Nichts von Bikini ebenso selbstverständlich und selbstbewusst tragen wie die Strandschönheiten. Eine Brasilianerin ist eben schön ( muito linda ), egal wie alt sie ist.



Sao Paulo

Sao Paulo war nie Hauptstadt, aber wie Zürich ist sie als Wirtschaftsmotor des Landes die ungekrönte Königin des Landes. Schon der Anflug auf die 20 Millionen Stadt ist eindrücklich, schon lange fliegt man über ein Häusermeer bis man in mitten der Stadt landet. Dann erwartet einem ein gigantisches Verkehrschaos. Man kämpft sich auf der Stadtautobahn entlang des Tiete  mit 5 express und 3 regional Spuren durch diesen Moloch. Doch die Paulistas nehmens gelassen und haben eine beneidenswerte Fähigkeit die kleinste Lücke im fliessenden Verkehr auszunützen.
Das Leben hier sei hart, meinen die meisten. Sao Paulo scheint so etwas wie das New Nork von Südamerika zu sein: If you make it there you make it every where. Das Zentum selbst ist nur einen Tagesausflug wert, den von den Bauten aus der Gründerzeit ist alles den Geschäftshauser der Kaffebaronen und den modernen Bankhochhäusern gewichen. Doch eine Zuflucht gibt's hier im Sport-Club Helvetia wo im Restaurant Fondue und weitere Schweizer Spezialitäten genossen werden.

Strände und Meer

Der Strand und das Meer sind für alle Brasilianer das Paradies. Dort kann er seinen in harter Fittnessarbeit gestählten Körper zeigen oder einfach das Familien leben geniessen, sowohl Essen und Trinken und auf eine angenehme Weise nichts tun. Das muss man sich dann so vorstellen: Am späteren Morgen nimmt man 1 oder 2 Sonnenschirme in einem Strandrestaurant in beschlag und ruht sich bei einer Kokosnuss aus. Man diskutiert über die Gott und die Welt, die Frauen arbeiten hart in der Hitze an ihrem braunen Taint und zwischen durch kühlt man sich bei einem Bad ab. Nein man schwimmt nicht, sondern lässt sich einfach von den Wellen hin und her wiegen. Das hat auch einen tieferen Grund, die meisten hier können auch gar nicht richtig schwimmen. Wenn man dann den kleinen Hunger verspürt ruft man einen der Austern, Fleischspiesschen oder Eiscreme Strandverkäufer zu sich, schon fast wie im Schlaraffenland fliegt einem dann das Essen in den Mund. Gegen Abend geht man dann nach Hause auf eine kleine Siesta um richtig gestärt zu sein für das allabendliche Familiengelage.
Sogar am Silvester spielt der Strand eine wichtige Rolle: An vielen Orten kleidet man sich weiss um dem Meer ein Blumenopfer zu bringen in dem man im Meer stehend 7 Wellen abwartend erhält man 7 Wünsche frei.

 

So viel vielfältig diese Städte so vielfältig ist das Land. Nicht zuvergessen, dass es im Norden noch den Urwald mit vielen Indiostämmigen gibt und als Gegensatz im Süden noch viele Deutsch sprechen und auch deutsche Einwandererkultur pflegen.


Mit vielen Lieben Grüssen aus dem Kontinent Brasilien

Beat