BuRmA iSt AnDeRs

Hello
Hello
Where are you from
Switzerland
Aha, do you like Myanmar?
Yes, very much
Aha, thank you

So manches Gespraech verlief so. Burmesen sind neugierig aber nicht aufdringlich,
unendlich hoeflich aber nicht scheu, herzlich aber nicht respektlos, hilfsbereit aber
ohne Erwartungen. Also rundum Menschen die aeusserst sozialen Mechanismen
folgen:
Kurzum: Burmesen sind sozial.

Ich komme am Flughafen an und sehe nur noch Kreise, Kringel und Schnoerkel. Die
burmesische Schrift ist harmonisch, ausgewogen und ohne viele Ecken, Kanten und
Geraden. Auch in der Schrift zeigt sich das Harmoniebeduerfniss der Burmesen.
Philantrosophen muessten wohl Burmesisch lernen, ihre Liebe zu runden Formen
wuerde vollends befriedigt. Herausfordernd sind dann ebenfalls die Nummern! Ich
weiss zwar, dass ich Bus Nummer 51 nehmen soll, aber welchen Zeichensalat soll ich
waehlen.
Kurzum: Burma schreibt anders

(Am Ende dieses Berichtes gibts einen Schreibwettbewerb, als Preis winkt ein T-Shirt
mit dem burmesischen Alphabet)

Wo immer ich hinsehe, sehe ich Pagoden, Tempel, Schreine und Kloester. Im
Reisefuehrer steht, dass es in Burma mehr als 6 Millionen Pagoden gibt, das ergibt
etwa eine Pagode fuer 8 Einwohner. ( In der Schweiz muesste es dann ungefaehr
900'000) Kirchen geben). Pagoden sehen uebrigens wie vergoldete Zwiebeln aus, die
mit der Wurzel in den Himmel zeigen, aber nur viel groesser. Die Groessten sind ueber
100 Meter hoch.
Der Buddhismus ist allgegenwaertig und die orange gewandeten Moenche auch.
Aussergewoehlich ist aber die Naehe der Bevoelkerung zum Klerus. Jeder und jede
kann in Kloester uebernachten, irgend einen Platz gibt's immer. Doch die Kloester und
Heiligenstaetten bieten noch mehr, eine Ort der gemuetlichen Einkehr und Ruhe, im
entspannten Sinn. Viele nehmen in den luftigen Gebetshallen ihr Mittagsmahl ein
oder wuerdigen die angenehme Ruhe, nicht Stille, mit einem ausgedehnten
Mittagsschlaf. Ich habe mich natuerlich liebend gerne dem diesem Brauch
angeschlossen.
Trotzdem bemuehen sich viele Einwohner um das Erreichen von Nibbana. Meditieren
manchmal taeglich und manchmal 1 - 2 Wochen im Jahr. Vorallem suchen viele ein
ausgewogenes Verhaelnis zwischen Wirtschaft und Religioesitaet. Der Buddhismus
besagt, dass mit guten Taten das naechste Leben besser ausfallen wird. Durch dieses
Sammeln von Auszeichnungen, wird vieles sozialer, jedoch ohne Anschein von
Zwang.
Kurzum: Burma ist religioes.

Sie tragen Longys, Frauen und den Kindern schmieren sich Tonka auf das Gesicht
und sie scheuen nicht vor wilden Fahrten auf Trittbrettern.
Hosen tragen hier nur die Polizisten, alle andern wickeln sich ein Tuch, den Longy,
um die Beine. Doch es ist mehr als ein Tuch. Etwa 1*2 Meter gross und zu einem
Kreis zusammen genaeht. Eignet es sich sowohl fuer Frauen als auch fuer Maenner.
Sowohl als Festtagsbekleidung als auch fuer den Sport. Nur gibt's dann da Regeln:
Maenner tragen karierte Muster als Symbol fuer Kraft und Stolz und die Frauen uni
oder gebluemeltes. Nicht nur das, auch die Tragart unterscheidet sich. Der Mann faltet
das Tuch so, dass der Falz in der Mitte liegt, so zusagen auf seine Maenlichkeit zeigt.
Die Frauen zieren sich etwas mehr und betonen mit dem Falz ihre Huefte. Dafuer
erhoehen die Frauen ihre Schoenheit mit eine weissen Paste die sie mit kunstvollen
Mustern und Pinselstrichen ins Gesicht streichen. Zusammen mit den hohen
Wangenknochen ein herrlich schoener Anblick. Doch nicht nur Eitelkeit, auch
Zweckmaessigkeit. Die Paste schuetz vor der Sonne und kuehlt die Haut.
Kuehle Haut gibts jedoch auch wenn man Bus faehrt und als Letzter zusteigt.
Dann steht man naemlich auf dem Trittbrett oder der Ladeklappe. In Burma gehen
naemlich immer unendlich viele Personen auf ein Fahrzeug. Mann kann am Schluss
immer noch jemanden aufladen und man sieht keinen Unterschied in der gesamt
Menge. (Mathematisch gesprochen unendlich+1 = unendlich)
Kurzum: das Alltagsleben in Burma ist anders.

Wo immer ich hin gehe, ich fuehle mich willkommen. Die Leute saehen wo immer sie
koennen Laecheln. Von allen Laendern die ich bis jetzt besucht habe, fuehlte ich mich
in Burma am meisten willkommen. Nach fuenf Wochen in einer von Respekt,
Neugier, Aufmerksamkeit und Laecheln gezeichneter Kultur fuhle ich mich
unglaublich gluecklich. Ich habe soviel Lachen erhalten, dass ich mir geschworen
habe, in Zukunft dieses Lachen mit grosser Freude weiter zu geben.
Kurzum: Burma Lacht anders.

Nach 5 Wochen in Myanmar bin ich wieder zurueck in die moderne Welt geflogen
und habe mich zuerst einmal an den Straenden von Thailand etwas ausgeruht. Noch
immer Laechle ich.
Als naechstes werde ich die Volksrepublik Laos besuchen, ich freue mich auf neue
und eindrucksvolle Erlebnisse!

Liebe Gruesse Beat



WETTBEWERB

Im folgenden beschreibe ich drei burmesiche Woerter. Sie sollen geschrieben werden
und deren Bedeutung erraten werden. Es sind alles sehr wichtige grundsaetzliche und
kurze Begriffe. Die Form erinnert im Uebrigen in irgendeiner Art und Weise an die
Bedeutung.

Zu GEWINNEN gibt's 1 T-Shirt mit dem burmesischen Alphabet. Jeder Teilnehmer
erhaelt ein Diplom das seine Kenntnisse als Burmesologe attestiert.

Die eingesendeten Loesungen werden nach folgenden Gesichtspunkten bewertet:
Der Richtigkeit der Form, der Ausfuehrung und der Richtigkeit des Begriffes.
Zusaetzliche Punkte gibt's fuer Phantasie und Witz bei der Begruendung der
Bedeutung!
Die unbestechliche und bestens qualifizierte Jury besteht aus Mr. Beat, Sir Henry und
Herrn Huber. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, kleine Bestechungen werden aber
angenommen.

Die Loesungen sollten per Postkarte oder Brief bis zum 1.12.02 an folgende Adresse
gesandt werden ( Absender nicht vergessen! ):
Beat Huber, Huettikerstrasse 11a, CH-8955 Oetwil a.d.L., Schweiz

Nun zu den Beschreibungen, wie immer sind die ersten Aufgaben am einfachsten:

Begriff 1:
Ein kleines c wird so gedreht, dass die Oeffnung nach oben zeigt. In diese Oeffnung
wird nun ein 1/8 Kreis gezeichnet. Zusammen mit dem Boden des c bildet der 1/8
Kreis eine waagrecht liegende Linse.

Begriff 2:
Zuerst wird eine schoen runde 6 gezeichnet, bei welcher der Kringel nicht ganz
geschlossen wird. Als zweites Zeichen dieses Wortes, wird eine Mischung zwischen
liegender 8 und einem Fleischerhacken gemalt. Die Kreise der 8 werden wie bei
einem Fleischerhacken direkt am Kreuzungspunkt links unten und dann rechts oben
nicht ganz geschlossen. Beide Zeichen sind gleich hoch.

Begriff 3:
Ein kleines c wird so gedreht, dass die Oeffnung nach unten zeigt. Sogleich wird ein
halber Kreis daran angehaengt, hier zeigt die offene Seite aber diagonal nach unten
links. Beides zusammen sieht nun wie ein missratenes auf den Kopf gedrehtes w aus.
Noch nicht fertig! Nun wird eine senkrechte Linie, wie etwa beim q an den Halbkreis
angehaengt. Dann wird eine kleine Waagrechte am unteren Ende der Senkrechten nach
rechts gezeichnet. Zum Schluss wird an das rechte Ende der Waagrechten ein p
aehnliches Zeichen angefuegt, dass wie ein Bischofsstab mit einem einfachen Kringel
bildet, der ebenfalls nicht geschlossen ist. Der Kringel ist auf der gleichen Hoehe wie
das verkehrte w. Bis jetzt haben wir ein Schriftzug ohne Unterbruch gemalt. Zum
Finale folgt nun noch ein einfacher Doppelpunkt.

VIEL SPASS! Ich freue mich auf die Loesungsvorschlaege, Beat